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Martensmarkt
Gaukler, Händler und ein großes Fass Wein: Beim mittelalterlichen Markttreiben zu Ehren des hansestädtischen Gesandten bieten Händler Holz-, Filz- und Keramikarbeiten an historischen Ständen feil, Tavernen laden zum Aufwärmen ein, Knappen und Edelleute, Mägde und Ritter, Gaukler und Tänzer mischen sich unter das Volk, in imposanten Schalen flackert ein heimeliges Feuer. Und das angeblich kleinste Riesenrad der Welt - von Hand betrieben, lässt Kinder jauchzen und Väter ächzen. Am Freitag treffen sich die Kleinsten zum Laternenumzug auf dem Marktplatz, Märchenerzähler geben tagsüber schaurig-schöne Geschichten preis, am Sonntag wartet alles auf die Ankunft des Martensmannes.  Dann bahnen sich die Pferde mit ihrer Fracht den Weg durch die tausenden Schaulustigen, kurze Zeit später wird das riesige Fass, gefüllt mit „Rotspon“, angestochen. Der Ausschank an die Bürger und Besucher der Stadt ist der alljährliche Höhepunkt des dreitägigen Martensmarktes in der Landeshauptstadt.

Dieses Volksfest hat eine lange Tradition. Mehr als 700 Jahre ist es her, dass sich der Lübecker Martensmann zum ersten Mal auf den beschwerlichen Weg zum Herzog zu Mecklenburg nach Schwerin begab. Schon damals führte der Lübecker Bote Wein als Freundschaftsbeweis an den Adligen und seine Untertanen mit. Den ungewöhnlichen Namen erhielt der mitgebrachte Tropfen von Lübecker Kaufleuten, die das edle Getränk im Mittelalter aus Frankreich importierten und ihn in den eigenen Kellern reifen ließen. „Spon“ ist das niederdeutsche Wort für Holzspan, „Rotspon“ meint also Rotwein aus Holzfässern. Der Brauch erlosch im Jahr 1817 und wurde 1991 auf Initiative des damaligen Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein, Björn Engholm, neu belebt. Seitdem feiert die Landeshauptstadt Schwerin alljährlich den Empfang mit einem spektakulären Jahrmarkt.

Marienplatz 5
19053 Schwerin
Schwerin
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